Montag, 15. August 2011
Parkinson: Tiefenhirnstimulation hilft auch langfristig
Tiefenhirnstimulation bei Parkinson hilft auch langfristig
Perugia – Auch ein Jahrzehnt nach einer Tiefenhirnstimulations-Operation halten die Verbesserungen der motorischen Funktionen bei Personen mit Morbus Parkinson an. Das berichten Wissenschaftler um Anna Castrioto von der Universita degli Studi di Perugia. Sie publizierten ihre Ergebnisse in den Archives of Neurology (doi:10.1001/archneurol.2011.182).
Viele Studien konnten zeigen, dass die Tiefenhirnstimulation des Nucleus subthalamicus eine effektive und sichere Verbesserung der Parkinson-Symptomatik darstellt. Die Tiefenhirnstimulation ist ein geeignetes Verfahren, um den Betroffenen eine höhere Lebensqualität zu ermöglichen und zeigt häufig auch Vorteile gegenüber einer medikamentösen Therapie, hieß es aus der Arbeitsgruppe.
„Diese Studie ist eine weitere Bestätigung unseres klinischen Eindruckes, dass Parkinson-Patienten auch langfristig sehr von der Tiefen Hirnstimulation profitieren“, kommentierte der Leiter der Arbeitsgruppe Bewegungsstörungen und Tiefe Hirnstimulation an der Klinik und Poliklinik für Neurologie der Uniklinik Köln, Lars Timmermann, die Ergebnisse aus Perugia.
Ungeklärt bleibe aber weiterhin, ob neben dieser anhaltenden symptomatischen Wirkung auch eine Krankheitsprogression verzögert werden könne. Weitere Studien müssten zudem zeigen, für welche Subgruppen von Patienten diese Therapie auch langfristig erfolgreich sei, so der Parkinsonexperte.
Die Wissenschaftler um Anna Castriato beobachteten 18 Personen mit Morbus Parkinson, die zwischen 1996 und 2000 eine Tiefenhirnstimulations-Operation erhalten hatten. Sie bewerteten die motorischen Fähigkeiten der Studienteilnehmer direkt im Anschluss an die Operation und fünf und zehn Jahre danach.
Bei jeder Untersuchung beurteilten die Wissenschaftler die motorischen Fähigkeiten der Studienteilnehmer unter verschiedenen Bedingungen. So testeten sie einmal die Motorik ohne Medikamente, dann ohne Tiefenhirnstimulation, mit einer der beiden Therapien oder aber den Effekt von beiden therapeutischen Ansätzen.
Es zeigte sich, dass auch zehn Jahren nach der Implantation der Elektroden die Kombination von medikamentöser Therapie und der Tiefenhirnstimulation eine bedeutende Verbesserung der motorischen Fähigkeiten hervorrief.
So verbesserten sich beispielsweise der Ruhetremor und die Dyskinesie signifikant. Sogenannte axiale Zeichen wie Haltung, Gehweise und Gleichgewicht zeigten insgesamt die progressivste Verschlechterung sowohl unter Tiefenhirnstimulation als auch unter einer medikamentösen Therapie.
„Insgesamt profitieren auch Personen mit einem fortgeschrittenem Morbus Parkinson noch ein Jahrzehnt nach der Tiefenhirnstimulations-Operation stark von diesem therapeutischen Ansatz“, so die Wissenschaftler.
© hil/aerzteblatt.de
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Perugia – Auch ein Jahrzehnt nach einer Tiefenhirnstimulations-Operation halten die Verbesserungen der motorischen Funktionen bei Personen mit Morbus Parkinson an. Das berichten Wissenschaftler um Anna Castrioto von der Universita degli Studi di Perugia. Sie publizierten ihre Ergebnisse in den Archives of Neurology (doi:10.1001/archneurol.2011.182).
Viele Studien konnten zeigen, dass die Tiefenhirnstimulation des Nucleus subthalamicus eine effektive und sichere Verbesserung der Parkinson-Symptomatik darstellt. Die Tiefenhirnstimulation ist ein geeignetes Verfahren, um den Betroffenen eine höhere Lebensqualität zu ermöglichen und zeigt häufig auch Vorteile gegenüber einer medikamentösen Therapie, hieß es aus der Arbeitsgruppe.
„Diese Studie ist eine weitere Bestätigung unseres klinischen Eindruckes, dass Parkinson-Patienten auch langfristig sehr von der Tiefen Hirnstimulation profitieren“, kommentierte der Leiter der Arbeitsgruppe Bewegungsstörungen und Tiefe Hirnstimulation an der Klinik und Poliklinik für Neurologie der Uniklinik Köln, Lars Timmermann, die Ergebnisse aus Perugia.
Ungeklärt bleibe aber weiterhin, ob neben dieser anhaltenden symptomatischen Wirkung auch eine Krankheitsprogression verzögert werden könne. Weitere Studien müssten zudem zeigen, für welche Subgruppen von Patienten diese Therapie auch langfristig erfolgreich sei, so der Parkinsonexperte.
Die Wissenschaftler um Anna Castriato beobachteten 18 Personen mit Morbus Parkinson, die zwischen 1996 und 2000 eine Tiefenhirnstimulations-Operation erhalten hatten. Sie bewerteten die motorischen Fähigkeiten der Studienteilnehmer direkt im Anschluss an die Operation und fünf und zehn Jahre danach.
Bei jeder Untersuchung beurteilten die Wissenschaftler die motorischen Fähigkeiten der Studienteilnehmer unter verschiedenen Bedingungen. So testeten sie einmal die Motorik ohne Medikamente, dann ohne Tiefenhirnstimulation, mit einer der beiden Therapien oder aber den Effekt von beiden therapeutischen Ansätzen.
Es zeigte sich, dass auch zehn Jahren nach der Implantation der Elektroden die Kombination von medikamentöser Therapie und der Tiefenhirnstimulation eine bedeutende Verbesserung der motorischen Fähigkeiten hervorrief.
So verbesserten sich beispielsweise der Ruhetremor und die Dyskinesie signifikant. Sogenannte axiale Zeichen wie Haltung, Gehweise und Gleichgewicht zeigten insgesamt die progressivste Verschlechterung sowohl unter Tiefenhirnstimulation als auch unter einer medikamentösen Therapie.
„Insgesamt profitieren auch Personen mit einem fortgeschrittenem Morbus Parkinson noch ein Jahrzehnt nach der Tiefenhirnstimulations-Operation stark von diesem therapeutischen Ansatz“, so die Wissenschaftler.
© hil/aerzteblatt.de
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