Mittwoch, 24. Februar 2010

Entmisten, Teil 7

Außen, in Ihrer Umgebung, wie innen, in Ihrem Kopf: Verschaffen Sie Ihren Themen genug guten Platz in Ihrem Leben!

Gerade so aufgeräumt, wie es Ihnen gut tut
Wie viel äußerer und innerer Ordnung Sie bedürfen, das liegt ganz bei Ihnen. Hinsichtlich der äußeren Ordnung mögen gelegentlich Kompromisse mit den Menschen, mit denen Sie zusammenarbeiten und -leben, notwendig sein. Innerlich sollten Sie Mittelwege höchstens in Ausnahmefällen und zeitlich bewusst und klar begrenzt zulassen.

Ein guter Weg zu innerer Ordnung ist der Weg über die äußere Ordnung!

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1. Räumen Sie auf

Fühlen Sie sich nicht wohl in Ihrer Umgebung, in Ihrer Wohnung, an Ihrem Arbeitsplatz – in Ihrer „Haut“? Versuchen Sie es im 1. Schritt mit Aufräumen: Stellen Sie die Ordnung her, mit der Sie sich bisher wohlgefühlt haben.
Das mag für den einen bedeuten, dass er nur einige Chaos-Ecken beispielsweise in Kartons verschwinden lässt. Der Andere räumt seinen Arbeitsplatz und seinen Hauptaufenthaltsort in seinem Haus, beispielsweise das Wohnzimmer, auf. Der Nächste hat vielleicht das Bedürfnis, grundlegend Ordnung zu schaffen und nimmt sich im Verlauf einiger Wochen seine gesamte Wohnung inklusive Keller und Dachboden vor. Eine meiner ehemaligen Kolleginnen bekam gelegentlich regelrechte „Renovierungsanfälle“; das war das sichere äußere Anzeichen, dass eine größere Veränderung in ihrem Leben anstand.
Was auch immer Sie zu tun haben, um Ihre äußere Ordnung wiederherzustellen – gehen Sie es an! Vielleicht grübeln Sie gerade über weit gravierendere Themen als „Aufräumen“ nach, über eine berufliche Veränderung oder einen Umzug oder sogar eine neue Weichenstellung in einer Ihnen sehr wichtigen persönlichen Beziehung.
Nehmen Sie sich die Zeit zum Nachdenken. Aber probieren Sie es auch mit Aufräumen: Dabei kommen oft wichtige Gedanken in den Vordergrund. Beispielsweise könnten Sie entdecken, dass Sie all das, was sich in der Abstellkammer angesammelt hat, gar nicht mehr brauchen, sondern Sie sich dort endlich Ihr Zimmer für sich allein einrichten möchten. Oder Sie stellen angesichts des chaotischen Fotoschranks fest, dass Sie einiges in Ihrer Vergangenheit zu klären haben. Oder Sie merken, dass Ihre längst ausgezogenen Kinder mit ihren Sachen noch immer sehr viel Platz in Ihrem Haus einnehmen – und überlegen, ob das so „in Ordnung“ ist für Ihr Leben.


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2. Räumen Sie um – zunächst im Kopf

Fühlen Sie sich nun, nach dem Aufräumen, wieder besser? Falls nicht, dann überlegen Sie, was Ihnen in Ihrer Umgebung nicht gefällt. Wahrscheinlich hat Ihnen das Aufräumen (s. o.) bereits Hinweise gegeben. Sie können sich im 2. Schritt Ihrer Ordnung auch durch Ihre Vorstellungskraft nähern:

•Stellen Sie sich vor, wie Ihr Haus oder Ihre Wohnung oder Ihr Arbeitsplatz idealerweise aussehen würde. Lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf: Welche Räume gibt es? Wie sind die eingerichtet? Was tun Sie darin, mit wem?•

Machen Sie sich Notizen zu diesem Gedankenspiel oder zeichnen Sie Ihre „Traumräume“ auf.
Beispiele: Sie malen sich in Ihrer Fantasie zusätzlich zu der derzeitigen Wohnsituation ein großes Gästezimmer aus. Oder Sie haben gedanklich statt des derzeitigen großen Familienwohnzimmers 2 kleinere Räume vor Augen, in denen es Platz für Treffen in kleineren Runden oder auch Ruhe für Sie allein gibt. Oder Sie stellen sich vor, dass Sie – statt in dem derzeit „realen“ Büro in der großen Firma – einen Arbeitsplatz gegenüber einem Partner in einer eigenen kleinen Firma haben. Lassen Sie viel Fantasie zu: Das führt Sie zu Ihren wichtigen Themen.


3. Schaffen Sie sich Ihre Themenorte

Durch das Aufräumen und Ihr freies „Träumen“ haben Sie eventuell entdeckt, dass Ihnen äußerlich bzw. innerlich etwas fehlt. Nun geht es darum, entsprechende Veränderungen vorzunehmen: natürlich behutsam, Schritt für Schritt, stets nur so viel, wie Sie (und die Ihnen nahestehenden Menschen) verkraften. Doch warum sollten Sie sich nicht auf Kosten des längst nicht mehr genutzten Jugendzimmers ein großes Gästezimmer einrichten oder das eigene Zimmer verschaffen? Welches sind Ihre Hauptthemen für Ihr Leben? Schauen Sie sich um: Haben diese Themen im wahrsten Sinn des Wortes „Platz“ in Ihrem Leben?
Beispiele: Sie lieben das gemeinsame Essen mit der Familie. Gefällt Ihnen Ihr Essplatz? Sie haben gerne Gäste, auch über mehrere Tage. Gibt es ein Gästezimmer oder kann das Wohnzimmer ohne Umstände umfunktioniert werden? Sie brauchen einen ruhigen Ort zum Meditieren, Entspannen, Lesen etc. Welcher Ort ist dies in Ihrer Wohnung? Oft sind es nur kleine Veränderungen in Ihrer Umgebung, durch die Sie ein besseres inneres Gleichgewicht gewinnen. Doch auch bei anstehenden größeren Veränderungen hilft Ihnen das Auf- und Umräumen, die 1. Schritte zu gehen.
Kurzum: Äußeres Aufräumen kann zu wichtigen Erkenntnissen hinsichlich Ihrer inneren Ordnung führen: Es kann sie in gewohnter Weise wiederherstellen oder auch wichtige Hinweise auf anstehende Veränderungen in Ihrem Leben liefern.

Dieser Text stammt von

Elena Belenkaja

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