Dienstag, 17. Juni 2014
Gymnastik hilft bei Handarthrose
"Kein Rheumapatient hätte es in Frage gestellt, kein Physiotherapeut hätte daran gezweifelt: Gezielte Handgymnastik erzielt eine klinisch relevante funktionelle Verbesserung bei Handarthrose. Zu diesem Ergebnis kommt eine Vergleichsstudie im Martina Hansens Hospital in Sandvika/Norwegen, durchgeführt von einem Team aus Ergotherapeuten und Rheumatologen um Toril Hennig.
Die Europäische Rheuma-Gesellschaft EULAR (European League Against Rheumatism) gibt schon seit Jahren die Empfehlung an Menschen mit Handarthrose, Übungen zur Verbesserung von Kraft und Beweglichkeit in den Fingergelenken durchzuführen. Allerdings lagen bisher keine randomisierten Studien vor.
Die norwegische Untersuchung umfasste 80 Patientinnen, die im Durchschnitt 61 Jahre alt waren und seit mindestens drei Monaten wegen Fingergelenks- oder Daumensattelgelenksarthrose medikamentös behandelt wurden. Die eine Hälfte der Gruppe vollzog ein dreimonatiges Gymnastikprogramm, die andere Hälfte bildete die Kontrollgruppe. Die Frauen machten Griffübungen mit einem Gummiball (Durchmesser: sieben Zentimeter) und trainierten mit einem Gummiband die Daumenmuskulatur. In den ersten 14 Tagen betrug der Trainingsumfang drei Mal die Woche mit jeweils zehn Wiederholungen pro Übung, danach steigerte sich die Repetition auf zwölf. Die Fittesten erhöhten sogar auf 15 Wiederholungen. Durchschnittlich kamen die Frauen auf 37 Trainingssitzungen. Das Team um Hennig hatte auf einer Zehn-Punkte-Skala die Fähigkeit gemessen, bestimmte Alltagstätigkeiten auszuführen.
Nach drei Monaten war der Unterschied zwischen Gymnastik- und Kontrollgruppe signifikant. Während 13 Personen aus der Interventionsgruppe über eine Verbesserung berichteten, waren es in der anderen nur zwei. Zwei weitere aus der Kontrollgruppe gaben eine Verschlechterung an und 24 von 30 stellten überhaupt keine Veränderung fest. Außerdem bewerteten die Forscher auch die Gelenkschmerzen und die Griffstärke. Nach Kriterien der Fachgesellschaften OMERACT und OARSI hatten auf die Gymnastik 16 Patientinnen angesprochen; in der Kontrollgruppe, die nur eine Informationsbroschüre zum Nutzen ergonomischer Maßnahmen erhalten hatte, waren es zwei.
Damit untermauert und unterstützt die Studie die bisherigen Empfehlungen der EULAR zur Handarthrose. Die Forscher plädieren nun für ein "kostengünstiges und effektives Bewegungsprogramm" in der Standardversorgung. Dafür müssen aber weitere Studien durchgeführt werden und zwar mit deutlich größeren Gruppen. Außerdem ist die Effizienz bei Männern noch nicht untersucht. Um eine Prognose zu wagen: Auch arthrotische Männer werden im therapeutischen Rahmen von Handgreiflichkeiten profitieren können.
Ul.Ma / physio.de"
Die Europäische Rheuma-Gesellschaft EULAR (European League Against Rheumatism) gibt schon seit Jahren die Empfehlung an Menschen mit Handarthrose, Übungen zur Verbesserung von Kraft und Beweglichkeit in den Fingergelenken durchzuführen. Allerdings lagen bisher keine randomisierten Studien vor.
Die norwegische Untersuchung umfasste 80 Patientinnen, die im Durchschnitt 61 Jahre alt waren und seit mindestens drei Monaten wegen Fingergelenks- oder Daumensattelgelenksarthrose medikamentös behandelt wurden. Die eine Hälfte der Gruppe vollzog ein dreimonatiges Gymnastikprogramm, die andere Hälfte bildete die Kontrollgruppe. Die Frauen machten Griffübungen mit einem Gummiball (Durchmesser: sieben Zentimeter) und trainierten mit einem Gummiband die Daumenmuskulatur. In den ersten 14 Tagen betrug der Trainingsumfang drei Mal die Woche mit jeweils zehn Wiederholungen pro Übung, danach steigerte sich die Repetition auf zwölf. Die Fittesten erhöhten sogar auf 15 Wiederholungen. Durchschnittlich kamen die Frauen auf 37 Trainingssitzungen. Das Team um Hennig hatte auf einer Zehn-Punkte-Skala die Fähigkeit gemessen, bestimmte Alltagstätigkeiten auszuführen.
Nach drei Monaten war der Unterschied zwischen Gymnastik- und Kontrollgruppe signifikant. Während 13 Personen aus der Interventionsgruppe über eine Verbesserung berichteten, waren es in der anderen nur zwei. Zwei weitere aus der Kontrollgruppe gaben eine Verschlechterung an und 24 von 30 stellten überhaupt keine Veränderung fest. Außerdem bewerteten die Forscher auch die Gelenkschmerzen und die Griffstärke. Nach Kriterien der Fachgesellschaften OMERACT und OARSI hatten auf die Gymnastik 16 Patientinnen angesprochen; in der Kontrollgruppe, die nur eine Informationsbroschüre zum Nutzen ergonomischer Maßnahmen erhalten hatte, waren es zwei.
Damit untermauert und unterstützt die Studie die bisherigen Empfehlungen der EULAR zur Handarthrose. Die Forscher plädieren nun für ein "kostengünstiges und effektives Bewegungsprogramm" in der Standardversorgung. Dafür müssen aber weitere Studien durchgeführt werden und zwar mit deutlich größeren Gruppen. Außerdem ist die Effizienz bei Männern noch nicht untersucht. Um eine Prognose zu wagen: Auch arthrotische Männer werden im therapeutischen Rahmen von Handgreiflichkeiten profitieren können.
Ul.Ma / physio.de"
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