Sonntag, 6. Juni 2010

James - ein Gedicht über Parkinson

Dieses Gedicht wurde mir von einer Parkinsonbetroffenen zur Verfügung gestellt.
Vielen Dank dafür!

James
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Als er plötzlich den Weg in mein Leben fand,
habe ich ihn gleich James genannt.
Sprech ich über ihn im Plauderton,
nenne ich ihn Herrn Parkinson.

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Ist er bei mir, laufe ich wie betrunken daher.
Einen geraden Weg zu finden fällt mir sehr schwer.
Die Leute schauen, ihr Blick wird zur Qual,
muss gegen ihn kämpfen, hab keine andere Wahl.

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Er sorgt auch dafür, dass eine Hand ich nicht mehr richtig bewegen kann.
Jede Tätigkeit von mir geht nur noch langsam voran.
Dann fällt noch etwas zu Boden zum x-ten Mal,
muss gegen ihn kämpfen, habe keine andere Wahl.

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Er ist auch bei mir, wenn ich nachts nicht schlafen kann,
die Steifheit meinen ganzen Körper erfasst, irgendwann,
wenn das Liegen im Bett wird langsam zur Qual,
muss ich gegen ihn kämpfen, habe keine andere Wahl.

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Er bestimmt auch, wenn mein Körper zittern soll,
kann nichts dagegen tun, finde es auch nicht so toll.
Den Inhalt des Glases verschütt` ich zum x-ten Mal,
muss gegen ihn kämpfen, habe keine andere Wahl.

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Er ist dabei, wenn ich die Pillen muss schlucken.
James sträubt sich dagegen, durchfährt meinen Körper mit heftigem Zucken.
Das Leben mit ihm wird mir langsam zur Qual,
ich werde weiter gegen ihn kämpfen, habe ich denn eine andere Wahl ???


Dieter Witte

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