Eine Methode aus der Behandlung von Phantomschmerzen nach Amputationen kann auch anderen Patienten mit chronischen Schmerzen, zum Beispiel Patienten mit Morbus Sudek (komplexes regionales Schmerzsyndrom), helfen: die Spiegeltherapie. Diese Therapie kann auch bei anderen Erkrankungen wie Schlaganfall oder Muskeldystonien hilfreich sein.
Das Prinzip der Therapie ist es, das Gehirn durch das Beobachten der gesunden Extremität im Spiegel zu überlisten. Der kranke Arm wird dabei versteckt. Der Patient beobachtet im Spiegel, wie der gesunde Arm bewegt, berührt und behandelt wird.
Mit der Spiegeltherapie versuchen Ärzte und Ergotherapeuten, dieses Schmerzgedächtnis zu löschen. In der Therapie werden die Bereiche des Gehirns aktiviert, die für den kranken Körperteil zuständig sind. Die Patienten lernen, wieder andere Signale als immer nur Schmerzimpulse zu verarbeiten. Gelingt das, kann der Schmerzkreislauf durchbrochen werden. Damit die Therapie erfolgreich ist, müssen sich die Patienten intensiv konzentrieren und mit viel Ausdauer üben, denn eine Besserung stellt sich in der Regel frühestens nach zwei bis drei Monaten ein.
Stand vom 28.04.2010
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